Die Krankheit beginnt meist im Kleinkindalter. Massive Hautausschläge, die häufig mit unerträglichem Juckreiz einhergehen, machen das Leben zur Qual. Die Betroffenen kratzen sich bisweilen bis aufs Blut. Körper und Seele leiden gleichermaßen . Dieses Wechselspiel drückt sich im Namen der Krankheit aus: "Neurodermitis" heißt wörtlich übersetzt "Nerven-Haut-Entzündung".
Jucken und Kratzen - ein Teufelskreis
Beim Neurodermitiker schütten Mastzellen entzündungs-
und juckreizverursachende Substanzen aus, das Histamin. Dieses reizt
die Nervenenden in der Haut, das als Juckreiz empfunden wird. Das
Nervensignal wird zum Gehirn weitergeleitet und dieses befiehlt als
Gegenmittel: Kratzen. Doch vor Ort macht Kratzen die Situation
nur schlimmer: Die Entzündung verstärkt sich, weiteres Histamin
wird ausgeschüttet, die Haut rötet sich und schwillt an, der
Juckreiz wächst noch mehr. Nur das schmerzhafte Bluten kann
diesen Circulus vitiosus - den Teufelskreis - unterbrechen.
Ursachen der Neurodermitis
Drei große Puzzleteile spielen eine Rolle: Vererbung, innere
Faktoren und äußere Faktoren. Bei 80% der Neurodermitiker
ist das Immunsystem entgleist. Das zur Abwehr bestimmter Fremdstoffe
lebensnotwendige Immunglobulin E ist erhöht und löst so
schon bei harmlosen Substanzen eine Abwehrreaktion aus, indem es Histamin
freisetzt. Darüber hinaus ist das Zusammenspiel von Abwehrzellen, den
Suppresorzellen, gestört. Bestimmte Abwehrzellen (T-Zellen)
bleiben "unterentwickelt". Es erfolgt mangelnde Umwandlung von Linolsäure
in Gamma-Linolensäure = Vorstufe von Prostaglandinen, diese fördern
die Differenzierung von T-Zellen. Hier sollte ein Therapieversuch mit Fettsäuren
unternommen werden, die dem Stoffwechsel fehlen: Nachtkerzenöl
oder Borretschöl.
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