Neurodermitis

Neurodermitis: Zwischen Schub und Schonzeit

Synonyme für Neurodermitis: atopisches Ekzem, atopische Dermatitis, endogenes Ekzem, Prurigo Besnier (Juckflechte)

Die Krankheit beginnt meist im Kleinkindalter. Massive Hautausschläge, die häufig mit unerträglichem Juckreiz einhergehen, machen das Leben zur Qual. Die Betroffenen kratzen sich bisweilen bis aufs Blut. Körper und Seele leiden gleichermaßen . Dieses Wechselspiel drückt sich im Namen der Krankheit aus: "Neurodermitis" heißt wörtlich übersetzt "Nerven-Haut-Entzündung".

Abb.1: Neurodermitis in verschiedenen Lebensabschnitten

Jucken und Kratzen - ein Teufelskreis
Beim Neurodermitiker schütten Mastzellen entzündungs- und juckreizverursachende Substanzen aus, das Histamin. Dieses reizt die Nervenenden in der Haut, das als Juckreiz  empfunden wird. Das Nervensignal wird zum Gehirn weitergeleitet und dieses befiehlt als
Gegenmittel: Kratzen. Doch vor Ort macht Kratzen die Situation nur schlimmer: Die Entzündung verstärkt sich, weiteres Histamin wird ausgeschüttet, die Haut rötet sich und schwillt an, der Juckreiz wächst noch mehr.  Nur das schmerzhafte Bluten kann diesen Circulus vitiosus - den Teufelskreis - unterbrechen.

Abb.2: Was den Juckreiz verstärkt
Das Auf und Ab der Beschwerden
Typisch an der Neurodermitis ist der Wechsel zwischen akuten Phasen und relativ beschwerde-
freien Zeiten. Die "Schonzeit" hängt vom seelischen Befinden, von Umweltfaktoren, von der Art der Behandlung und auch vom Verständnis der Mitmenschen ab.

Ursachen der Neurodermitis
Drei große Puzzleteile spielen eine Rolle: Vererbung, innere Faktoren und äußere Faktoren. Bei 80% der Neurodermitiker ist das Immunsystem entgleist. Das zur Abwehr bestimmter Fremdstoffe lebensnotwendige Immunglobulin E ist erhöht und löst so schon bei harmlosen Substanzen eine Abwehrreaktion aus, indem es Histamin freisetzt. Darüber hinaus ist das Zusammenspiel von Abwehrzellen, den Suppresorzellen, gestört. Bestimmte Abwehrzellen (T-Zellen) bleiben "unterentwickelt". Es erfolgt mangelnde Umwandlung von  Linolsäure in Gamma-Linolensäure = Vorstufe von Prostaglandinen, diese fördern die Differenzierung von T-Zellen. Hier sollte ein Therapieversuch mit Fettsäuren unternommen werden, die dem Stoffwechsel fehlen: Nachtkerzenöl  oder Borretschöl.

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Infomaterial können Sie bei uns in der Apotheke abholen!

Hautreinigung  und Basispflege
Für die Hautreinigung gilt: Duschen mit nicht zu heißem Wasser ist Baden vorzuziehen, damit die Haut nicht zu sehr ausgelaugt wird. Keine alkalischen Seifen, sondern höchstens hautverträgliche, leicht saure Syndets verwenden. Verwenden Sie unbedingt rückfettende Badezusätze. Eine morgendliche kalte Dusche vermag über den Kältereiz sogar die Freisetzung des körpereigenen Hormons Cortisol auszulösen. Und das wirkt entzündungshemmend. Nach jeder Hautreinigung muss eingecremt werden. Man unterscheidet : Öl-in-Wasser-Emulsionen, diese sind mit Wasser abwaschbar. Eine natürliche O/W-Emulsion ist Milch, sie dringt relativ gut in die Haut ein. Wasser-in-Öl-Emulsion ist z.Bp. Butter. Zusätze zur Basispflege: Harnstoff (bis zu 10%), er hat die günstige Eigenschaft, Wasser in der Haut zu binden. Omega-6-Fettsäuren (bis 20%)

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Umgebung sanieren
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Epikutantest - Scratch-Test - Prick-Test - Intracutan-Test - Atopie-Patch-Test - Bluttest: RAST


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